Heute haben wir wieder einen neuen wundervollen Weg gefunden. An den Anfang fuhren wir mit dem Auto (ich trau mich nicht mehr durchs Dorf, bis wir das Akita - Problem in der Souveränität haben. Ich hab ihn noch mal genauer beobachtet: Er benimmt sich sehr ähnlich wie Leo, als der noch allein war.

Ich rate, dass der Akita auch ein NLH ist. Ich plane, einen Sichtschutz - Zwischenzaun zu baun, damit die beiden sich wenigstens nicht ständig im Blick haben. Auf die Hunde der Urlauber, die die Straße entlangeführt werden, reagieren Leo und Jonno nur mit kurz melden. Den Nachbarsdackel bellen sie an, seit er vor den Zaun gesch... hat, nur wenn der allein durchs Dorf läuft. Kann mir jemand einen brauchbaren Rat geben?)
Jedenfalls war da der Waldweg, rechts ein Bächlein, links uralte Bäume. Eine Eiche hatte einen Umfang von 4 meiner Flügelspannweiten + 1Elle in meiner Schulterhöhe. Grandios. Und dahinter ein Hochsitz mit Ring drunter. Das habe ich im Büchlein:"Die Ausbildung des Jagdhundes" von 1926 in Sytterlin gelesen, wozu der ist: Jäger fädelt eine lederumwickelte leichte geschweißte Kette (deren eines Ende am Hundehalsband, das andere später am Jäger befestigt ist) durch den Ring und befielt "Platz Bleib!" und klettert auf den Sitz und beobachtet Wild. Wenn der Hund sich erhebt, bekommt er noch mal das Kommando, beim weiteren Mal Stachelhalsung und wird bei Bedarf runter gezogen ins Platz... Gruselige Methoden. Aber das Buch hat mir geholfen, genaue Bilder in den Kopf zu bekommen, was gehen könnte und was nogo ist. Ich kann besser arbeiten mit Zielbild. Jedenfalls ist so ein Ring wirklich praktisch, beide Hunde mittels Leine am Geschirr dran zu befestigen und sich danebenzusetzen. Denn so ein Hochsitz befindet sich dort, wo regelmäßig Wild zu erwarten ist, welches sich meist ruhig und aufmerksam nähert und ein sehr gutes Gefühl für den stressfreien Abstand hat... Dann üben wir uns in Geduld... So haben wir angefangen mit meiner Nachrangspitze. Nun sind wir in der Lage, in Ruhe bis auf Tuchfühlung mit Wild zu kommen, aber die plötzlichen Bewegungen beherrschen noch die Sinne... Heute haben wir es vollbracht, Wild auf der anderen Seite des Bächleins zu sehen und nicht durchzugehen.

Locker war Leo nicht, aber Jonno war super mental gesteuert.

Sogar in der Bewegung und weg von meinem Hosenbein. Ich hatte nur gebeten, dass Leo NLH seinen N3 mitnimmt. Langsam merke ich sogar, dass sich hier was bewegt in der Gemeinschaft.
(Bei uns ums Dorf gibt es sehr dreistes Wild und auch noch viel verschiedenes, weil wir fast komplett von Naturschutzgebiet umgeben sind und alle wissen - besonders das Wild - , dass hier Hunde und Kugeln &Co nur unter oberstrengen Auflagen sich bewegen dürfen. Das hat zur Folge, dass Rehe, Störche und Kaninchen bis in die Gärten kommen, Kormorane bis zu den Kois - echte Herausforderungen eben. Aber wir wollten es ja nicht langweilig.)