Sabuco schrieb: Was mich nur persönlich interessieren würde, inwiefern so ein Hund, der jahrelang erfolgreicher Hundesportler war, überhaupt noch erfolgreich nach RS spätvergesellschaftet werden kann. Da über eine solche Vergesellschaftung hier nicht fortlaufend berichtet wurde, könnte man ja denken, dass es eben nicht funktioniert hat, beides miteinander zu vereinbaren.
Vor meinem ersten Workshop im Oktober 2012 war ich mit meinem Hund auch in der Hundeschule, weil er ein sogenannter Problemfall war und ich es einfach nicht besser wusste. Und ja, da habe ich gedeckelt und ihm alles verboten, was ein MBH normalerweise macht bzw. was seine Aufgaben sind. Das weiß ich heute und ich habe mich immer wieder bei Gary dafür entschuldigt und fühle mich heute noch manches Mal schlecht deswegen.
Kurz nachdem ich Gary bekommen habe, habe ich angefangen ihn als Rettungshund auszubilden, was uns beide absolut als Team zusammengeschweißt hat. Ich musste ihm vertrauen, er mir. Er kann eigenständig arbeiten, so wie er es für richtig hält und seine Ideen, die er dabei hat sind toll! Endlich konnte er mir mal zeigen, wie toll er ist und für den Moment war er nicht mehr der Hund, dem alle anderen aus dem Weg gegangen sind.
Das heißt hinter Gary liegen 2 Jahre Hundeschule UND Flächensuche + Mantrail. Gary ist großartig und er hat Spaß daran. Ich erkenne, ob er Lust hat oder nicht und ihn bringt das eher runter, als dass es ihn hochfährt.
Seit dem ersten WS haben wir einiges geändert. Ich habe Gary weder Hundeschule noch unpassende Hunde zugemutet (es sei denn, es ließ sich nicht vermeiden) und jeder der Gary schon auf einem WS erlebt hat, weiß was für ein toller MBH er ist, wie sozial, und dass er immer besser wird. Nicht umsonst nutzt Barbara ihn immer wieder gerne. Und dass, obwohl er bisher nur seinen Teilzeit-N2 hat.
Ich behaupte mal, Gary ist ein Beispiel dafür, dass es geht!
Aber ja, auch ich sehe es so, dass die Hunde dafür erstmal in ihrer Stellung gefestigt sein müssen, bevor sie mit geeignetem Sport abgelenkt werden. Wenn bei uns irgendwann mal ein N2 einzieht, werde ich mit diesem auch nichts machen, es sei denn, ich habe das GEfühl, dass einer der Hunde dies gerne möchte!
Und jetzt spricht noch mal kurz das Mantrail-Trainer-Ich aus mir: Ich habe schon so viele Hunde ausgebildet und wenn ich hier so lese, was manche von Euch beim Training erleben, dann kann ich nur sagen, dass da ziemlich viel falsch läuft! Bei mir gibt es das nicht. Und wenn ich nicht will, dass dies oder das passiert, dann muss ich den Trail entsprechend legen. Ich habe auch verschiedene Stellungen im Training, alleine in einer Gruppe 3 Leithund

, die aber nie aufeinander treffen und einzeln gearbeitet werden. Und die Erfolge, dass Hund und Mensch dadurch stärker zusammen wachsen, sind einfach nicht von der Hand zu weisen.
EDIT: Ich habe einen sogenannten Thera-Trailer, der vor allem Angst hat. Frauchen hält zwar (noch) nichts von RS, aber seitdem sie anfängt mit ihrem Hund zu reden und zu erklären, was das ist, wovor er sich gruselt, wird es täglich besser, um nur mal eine kurze Geschichte zu erzählen